2. XI. 26

Herrn Masakichi Suzuki, Nagoya

Gestern waren Ihre Herren Söhne bei mir und brachten vier Ihrer Hand entstammende Geigen mit, von denen ich eine auswählen durfte. Ich habe zuhause zwei Geigen, die von einem sehr geschickten hiesigen Geigenbauer hergestellt sind, und die allgemeinen gefallen. Eine dieser Geigen haben wir mit den Ihrigen verglichen unter Anwendung aller Vorsichtsmaßregeln, uns jede Suggestions-Wirkung auszuschließen. Einer von uns spielte abwechselnd auf den Geigen, die anderen hatten, ohne zu schauen, im Neben-Zimmer herauszufinden, um welche Geige es sich handle. Sowohl Ihre Söhne als auch ich selbst war(en) imstande, die Überlegenheit Ihrer Instrumente einwandfrei und sicher zu konstatieren.

Sie haben mir durch dies großmütiges Geschenk eine so große Freude gemacht, wie eine größere von fremder Hand mir nicht zuteil wurde und zuteil werden kann.

Nehmen Sie meinen freudigen Dank entgegen und die Versicherung, dass ich das von Ihnen geleistete Werk aufs Höchste bewundere.

Mit ausgezeichneter Hochachtung

bin ich Ihr ergebener

A. Einstein

Erklärung Sumiaki Higuchi

24.10.2022

Der berühmste Physikwissenschaftler der Welt Albert Einstein(1879-1955) spielte auch gut Geige.

Im November 1926 besuchten ihn in Berlin ein japanischer Geigenlehrer Shinichi Suzuki(1898-1998) und sein Bruder, um ihm eine Geige zu schenken, die ihr Vater Geigenbauer Masakichi Suzuki(1859-1944)hergestellt hatte.

Dieser Meister begann 1887 Geigen herzustellen und bekam 1893 bei der Chicago Expo mit seiner ausgezeichneten Geige eine Ehrenmedaille verliehen.

Nach strengen Tests bestätigte Einstein die hohe Qualität seiner Geige. Diese bereitete ihm so große Freude, dass er sich dazu gedrungen fühlte, dem Meister Masakichi Suzuki einen Dankbrief zu schicken.

Seitdem ist dieser Brief bei der Suzuki-Familie als Familienschatz bewahrt.

Übrigens, Albert Einstein besuchte im November 1922 Japan. Auf dem Schiff nach Japan erreichte ihm die Nachricht, dass ihm der Nobelpreis für Physik 1921 verlieren wurde. Er wurde in Japan als weltweit berühmtes Genie und Nobelpreisträger herzlich empfangen. Er spielte dabei auch Geige vor.

Am 11. Oktober 2022 wurde der Brief von Yuma Onoda(33 J.), dem jetzigen Direktor der Firma Suzuki-Geigenwerk veröffentlicht im Rahmen eines in Japan populären Fernsehprogramms „Nandemo Kanteidan“, wo Antiquitäten oder Gemälde von Fachleuten begutachtet und bewertet werden.

Der Brief wurde da als echt begutachtet und mit fünfzehn Millionen Yen (hundert fünf tausend Euro) bewertet.