Das Archiv der Kolumne der Woche


August 2009

23.8.
In unserem Garten haben Flaschenfrüchte ihre enormen Früchte getragen.
Im vergangenen Monat wurde eine geernt. Die war 4.9 kg schwer.
Aber eine andere, die wir unter denjenigen gefunden haben, die mein Schwager  gestern geernt hat, wog 5.0 kg !

Er hat  seine Ernten mit Stolz gezeigt.

Die Flaschenfrüchte werden wissenschaftlich Lagenaria siceraria genannt. Das kann man mit diesem Foto im Internet bestätigen. 


17.8.
Gestern fuhren  wir  ins Gebirge  in  Komagane( Nagano-Präfektur) und bestiegen  zwei  Berge, Nakadake (2925 Meter) und Komagatake(2956 Meter), die  fast so hoch sind wie der Zugspitze (2962 Meter). Aber das Gebirge sieht ziemlich anders aus, oder ?

Foto 1
Wir waren auf dem Plateau Senjojiki (2612 Meter hoch über dem Meeresspiegel ) , von dem man das Gebirge sehen kann. In der Mitte der Gipfellinie  sieht man den Gipfel vom Hokendake( 2931 Meter) , rechts davon den vom Nakadake. Wir stiegen zuerst zum Nakadake auf. 　

Foto 2（ Wir begannen, aufzusteigen.）

Foto 3

Foto 4　 (Auf dem Stein nahe Gipfel vom Nakadake stand ich ）

Foto 5（Dann gingen wir zum Komagatake）

Foto 6（Auf dem Gipfel vom Komagatake）

Foto 7 （Der Hokendake）


　Wir sind wieder in Tokio. Es ist wahnsinnig heiß !


13.8.
Gestern früh ist ein 60jähriger Kollege an Lymphdrüsenkrebs gestorben. Seine Frau ist noch 34 und sein Sohn erst 8 Jahre alt.

Ehe  die  schlechte Nachricht mich  erreichte, war ich 20 Minuten mit dem Fahrrad zum Hirakushi-Denchu-Museum gefahren, um die Holzschnitzereien vom Bildhauer Hirakushi-Denchu ( 1872-1979) zu sehen.

Zu seinem Künstlernamen

Dieser Künstlername kommt von der  Zusammensetzung von  dem Familiennamen seiner Adoptiveltern Hirakushi und dem geborenen Tanaka. Die  japanische Lesung des letzteren klingt aber banal, deshalb wählte er die chinesische Lesung Denchu, die zwar  ungewöhnlich klingt, aber dem Künstlernamen etwas Ehrwürdiges gab.

Sein Leben

Er wurde in seinem  früheren Künstlerleben von der Weltanschauung des Zen  beeinflusst. Gleichzeitig lernte er Tenshin Okakura( 1863-1913) kennen, der die erste staatliche Fachschule für die Kunst  in Tokio gründete, die später die staatliche Kunsthochschule wurde. Hirakushi-Denchu verehrte ihn, wurde von ihm zum Schaffen der Werke angeregt. 1949 wurde er Professor an der staatlichen Kunsthochschule und 1965 emiritiert. Er starb im hohen Alter von 107 Lebensjahr.
 
Gestern faszinierte mich ein Werk von ihm, das einen buddhistischen Geistesschüler zeigte. Er sitzt und meditiert. Vor ihm steht ein kleiner Teller, auf dem man eine Knospe der Lotusblume sehen kann.

Das Foto der Holzschnitzerei, die einen vor der Knospe der Lotusblume meditierenden buddhistischen Geistesschüler zeigt


Es kam mir vor, als ob der Geistesschüler sich die Anschauungsbild von der ganzen Welt, der materiellen und geistigen, mit seinem geistigen Augen machen würde, obwohl er nur ruhig sitzt und seine beiden Augen schließt. Dieser Eindruck war so stark, dass ich alles Irdisches von meiner Umgebung abgerissen fühlte. Ich kenne zwar die geistige Weltanschauung Rudolf Steiners, aber die Gegenwart der Holzschnitzerei übte einen stärkeren Einfluß auf mich aus.

Als ich nach Hause kam, erhielt ich eine email, die mir vom Tod meines Kollegen berichtete. Ein Schock. Eine Art gemischtes Gefühl  von Verlust und Resignation kam mir dann vor.  Das  Gefühl  verschwand aber langsam.  Jeder Mensch stirbt früher oder später. Ich 61Jähriger fühle, die Reihe des Todes  würde an mich auch bald kommen, sicherlich früher als die anderen jungen Leute.

Ich möchte mein Bestes machen, wenn möglich, auch Gutes, solange ich am Leben bin.