Das Archiv der Kolumne der Woche
September 2001
23.9.
Der Geist der japanischen Verfassung ist wie durch Attentat getötet worden. Ihre neunte Novelle heißt ganz deutlich, daß Japan jeden Krieg und jede militärische Aktion für ewig aufgegeben hat, und keine Streitkräfte besitzen darf.
Vorgestern hat der japanische Ministerpräsident Koizumi erklärt, daß Japan die amerikanischen militärischen Aktionen in Afghanistan unterstützen sollte, indem Geleitschiffe der japananischen Streitkräfte die amerikanischen begleiten und für sie Waffen und Munitionen transportieren. Zwei Geleitschiffe sind mit dem amerikanischen Flugzeugträger Kittyhawk schon vom Hafen Yokosuka abgefahren, bevor nicht einmal nötige neue Gesetze dafür verfassen werden.
Die Japanischen Streitkräfte sind schon 1950 von Konservativen sehr hinterlistig als Reservpolizei, dann 1954 als Verteidigungkräfte in Japan eingeführt worden, wodurch der Geist der jananischen Verfassung eingeschlafen ist. Diesmal ist er getötet. Die Japaner hätten auf den erhabenen Geist der Verfassung, das Ideal des Pazifismus stolz sein sollen. Aber schon zu spät.
13.9.
Wo man seine Gerechtigkeit zu sehr betont, da kann man sich nicht selten verirren. Was in Amerika passierte, war wirklich eine Tragödie. Keine Terroranschläge dürfen geduldet werden. Aber auch keine Vergeltung durch größere Gewalt sollte gerechtfertigt werden. Das würde genau so unmenschliche Taten verursachen, wie gegen Amerika getan wurde.
10.9.
Die BSE hat endlich auch Japan erreicht ! Heute hat das japanische Ministerium für Forst- und Landwirtschaft und Fischereiwesen bekanntgegeben, daß eine fünfjährige Kuh in Chiba ( einer Nebenpräfektur von Tokyo) Symtone von der BSE zeigt - der erste Fall des Rinderwahnsinns in Japan.
6.9.
Man kann noch ein Bild sehen, das Herr Kurita gemalt hat.
