Das Archiv der Kolumne der WocheApril 2001
30.4.
Der neue japanische Minsterpräsident Koizumi hat 78 %ige Unterstütsungsquote erhalten. Höchstwahrschehinlich kam die hohe Quote nur von der tiefen Enttäuschung über den ex.Ministerpräsidenten Mori( nur 9 %). Wie Koizumi als Vorsitzender der Liberalen Partei Japan gewählt wurde, hat auch einen guten Eindruck auf die Gefragten gemacht. Obwohl er nicht zum größten Klüngel der LPJ gehört, konnte er in der Wahl zum Vorsitzenden die drei anderen Kandidaten( der stärkste von ihnen war der ehemalige Minsiterpräsident Hashimoto) besiegen. Die meisten regionalen Parteimitglieder hatten die Klüngelwirtschaft satt, gaben Koizumi ihre Stimme. Dann wurde er im Parlament als Ministerpräsident gewählt, weil die LPJ die regierende ist.
Seit einigen Jahren herrscht über Japan eine komische Atmosphäre. Der bestehenden Politik gegenüber Skepsis/ Gleichgültigkeit, eine Art Ahnung vom Auftritt eines neuen Helden. Das spricht dafür, warum ein Ultra-Nationalist Shintaro Ishihara jetzt populär ist.
Das Vakuum der öffentlichen Meinung benutzt die Regierung aus, hat schon verschiedene schlechte Gesetze in Kraft gebracht, wie z.B. den Leitfaden der Kooperation zwischen japanische und amerikanische Wehr( April 1999), Abhörgesetz, Nationale Flagge-Hymne( August 1999) . Jetzt wollen die reaktionären Kräfte die neunte Novelle der japanischen Verfassung( ewige Entwaffnung) verändern, so daß sie wieder ihren Traum( für die asiatischen Länder Albtraum) erfüllen. Die Beschreibungen der Schädigung der japanischen Soldaten in Asien werden in Lehrbüchern immer weniger zu finden, indem das Kultusministerium sie zensiert. Neulich wurde sogar ein Lehrbuch erlaubt, zu erscheinen, das die Geschichte der Invasion der japanschen Militär absichtlich verzerrte. Das verursachte natürlich heftige Kritik der asiatischen Länder, besonders Korea und China, die im Zweiten Weltkrieg von Japan besetzt wurden.
Das Lehrbuch veröffentlichte eine Nationalisten-Gruppe. Eine sehr konservative Zeitung Sankei unterstützt diese Gruppe. Die öffentliche Meinung wird hinterlistig manipuliert.23.4.
Wieder hatte ich Erkältung. Bis gestern abend hatte ich Fieber und im Bett gelegen. Jetzt habe ich noch starke Halsschmerzen.
11.4.
Die Antwort: Die Bäume tragen Orakelzettelchen. Manche Besucher eines shintoistischen Schreines pflegen ihre Zettelchen am Zweig eines nächsten Baums zu binden, wenn diese etwas Schlechtes prophezeien. Auf diese Weise wollen sie das Prophezeite versagen lassen. Aber beim Izumotaisha( So heißt der große Schrein in Shimane) hat dieser Usus eine ungewöhnliche Folge verursacht: Eine ganze Reihe von Orakelzettelchen tragenden Bäumen. Diese Szene machte auf mich, einen Japaner, auch starken Eindruck, zumal ich weiß, daß der Gott dieses Schreins der der Eheschließung ist.
Eine ganze Reihe von Stämmen sind von starken Menschenwünschen, gute Ehepartner zu finden, bedeckt. Die Wünsche an sich sind nicht schlecht. Die Tendenz, das Wichtige dem Gott zu überlassen, ist verständlich. Aber diese Masse ! Mir war zumute, als ob die Stämme von kleinen Motten bedeckt wären - ein wenig unheimlicher Eindruck.10.4.
Bis gestern nacht hatte ich Fieber. Jetzt bin ich aber schon gesund.
Unten zeigen sich die Bäume in einem der berühmtesten Schreine Japans. Kann man erraten, was sie tragen ? Origami ? Nein ! Die Antwort wird man morgen lesen--
1.4.
Gestern habe ich in meiner japanischen Site eklärt, daß ich die Beschäftigung mit der japanischen Kolumne ein bißchen reduzieren will, und zwar so, daß ich darein nur einmal wöchentlch eintragen will - in die deutsche Kolumne trage ich aber wegen der sprachlichen Hemmungen immerhin ungefähr einmal pro Woche -. Darüber entschied ich mich, um meiner Familie mehr Zeit widmen zu können. In dieser Zeit konzentrierte ich mich nämlich gleichzeitg auf drei Themen "Organspende/ Klonen" ," die Mumie eines Außerirdischen gefunden in Rußland" und " die wundersamen Zeichnungen von einem japanischen Architekten ", so daß ich zu Hause sehr zerstreut aussah.
Japanische Leser konnten sich mit meinen Berichten begnügen, während mich meine Frau wie einen Außerirdischen finden mußte, von dem sie kein Wort verstehen konnte.