Ein elektronischer Versuch

                                                                                                          30.12. 1999
 

 Für meine einmal wöchentliche Vorlesung über die schöne westliche Literatur habe ich jedes Mal 110 Minuten zur freien Verfügung. Da es aber unmöglich ist, die ganze Zeit einseitig zu dozieren ( das wäre sowohl für meine Studenten als auch für mich mörderisch), lasse ich meine Studenten zu dem jeweiligen Thema meiner Vorlesung (ein Gedicht oder ein Romanausschnitt) einen Kommentar verfassen. Von diesen Arbeiten schreibe ich dann zuhause die guten mit meinen Computer ab, kopiere sie und verteile diese in der nächsten Stunde an alle Studenten. Auf diese Weise können sie die Gedanken der anderen kennenlernen.
 In den letzten zwei Semestern habe ich diese Arbeiten auf meiner Homepage veröffentlicht, damit auch deren Leser an diesem Unterricht  teilnehmen können. Ihre Aufgabe war es, einen Kommentar, dieses Mal zu den Kommentaren der Studenten, zu schreiben. Das habe ich dann  wieder auf meiner Homepage veröffentlicht und darüber  sowohl von den Lesern als auch von den Studenten  wieder Kommentare verfassen lassen. So entstand ein reger Gedankenaustausch zwischen ihnen. Die Leser meiner Homepage, alle Berufstätige, können so das lebendige frische Gefühl der jungen Leute( 18- 20 Jahre) nachfühlen, während diese die Weisheiten der erfahrenen Älteren kennelernen.
 Dieser elektronische Versuch hat sehr positive Ergebnisse gebracht. Die Site( Bungaku-Koza : Literatur-Kurs ) sah wie ein Forum aus.

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